Häufig gestellte Fragen (FAQ´s)

1. Wie wollt ihr für eine autofreie Stadt sorgen?

Durch unser Bürgerbegehren wollen wir den Stadtrat dazu bewegen, möglichst viele Schritte in Richtung autoreduzierte Stadt zu gehen. Parkraumreduzierung und Bewirtschaftung, Geschwindigkeitsreduzierung, Ausweitung der Fußgängerzonen in allen Stadtteilen, die Schaffung von Barrierefreiheit, die Reduzierung von PKW-Fahrstreifen und die Einbeziehung der ansässigen Unternehmen in die Verkehrswende können Wege in die Richtung einer autoreduzierte Stadt aufzeigen und vom Stadtrat unmittelbar umgesetzt werden.

2. Wie soll der ÖPNV die vielen neuen Fahrgäste

Der öffentliche Nahverkehr muss ausgebaut werden. Wir sind überzeugt, dass der Bürgerentscheid dies vorantreibt. Wir plädieren für den Bau von neuen Straßenbahnlinien, den Ausbau der S-Bahn und die Inbetriebnahme einer Ringbahn für die Stadt Nürnberg.
Kürzere Taktzeiten: Hamburg will den ÖPNV so eng takten, dass keine Fahrpläne mehr nötig sind. https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Mobilitaet-in-Hamburg-Bis-2030-eine-15-Minuten-Stadt,mobilitaet280.html
Vorbild Luxemburg Tram: Öffis haben IMMER Vorfahrt, dadurch erreicht man den kürzeren Takt. Andere Verkehrsteilnehmer gewöhnen sich dann schon dran. Es gibt extra Regeln und Schilder für die Öffis.
    
Umsetzung bei uns ist eigenlicht leicht wenn man sich das Konzept einer Ringbahn/sich kreuzenden Bussen die immer Vorfahrt haben vorstellt.

3. Seid ihr gegen Autos an sich?

Nein! Autos sind für viele Dinge sehr nützlich. Es geht darum, sie im Sinne ihres Gebrauchswerts zu nutzen. Zum Beispiel für Fahrten von Menschen mit Beeinträchtigung, für Fahrten im öffentlichen Interesse (Rettungs- und Pflegedienste, Polizei und Feuerwehr) und für den Transport schwerer Lasten (Umzüge, Wirtschaftsverkehr und große Lieferungen). In einer autoarmen Stadt ist genügend Platz, damit die wichtigen Autofahrten sicher und schnell absolviert werden können. 
Unsere Kritik setzt da an, wo das Auto als Statussymbol und Status Quo gesehen wird. Wir wollen dem Auto eine andere Bedeutung zuweisen, es aber nicht aus der Welt schaffen.

4. Was ist mit meiner Nachbarin? Sie ist körperlich eingeschränkt und auf ihr Auto angewiesen!

Menschen, die innerhalb des Nürnbergs zwingend auf ein Auto angewiesen sind (z. B. aus gesundheitlichen Gründen oder weil sie im öffentlichen Interesse unterwegs sind), dürfen natürlich weiterhin dort fahren und erhalten eine entsprechende Sondernutzungserlaubnis.
Ein insgesamt stark verringertes Verkehrsaufkommen führt dazu, dass Deine Nachbarin schneller und weniger gestresst als bisher ans Ziel kommt! Für Menschen wie sie wird es endlich genug Platz zum barrierefreien Fahren und Parken geben.

5. Fahren und Parken dann nicht zu viele Autos knapp außerhalb Nürnbergs?

Für die Orte knapp außerhalb Nürnbergs fordern wir eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung. Dadurch wird Parken am Ring teurer und unattraktiv. Vor allem soll der ÖPNV bis in die Außenbezirke gut, sicher und komfortabel ausgebaut werden, sodass dort wohnhafte Menschen nicht durch die wegfallenden Innenstadtparkplätze eingeschränkt werden und ebenfalls in den autofreien Genuss kommen.

6. Wie transportiere ich ohne Auto meinen Wochenendeinkauf?

In der Innenstadt haben die meisten Familien die nächste Einkaufsgelegenheit gleich um die Ecke.  Nürnberg ist eine 15-Minuten-Stadt. (https://15-minuten-stadt.de/cities/N%C3%BCrnberg/). 
Gerade Familien mit Kindern befürworten zudem die autofreie Innenstadt überdurchschnittlich stark. Denn weniger Autos ermöglichen einen sicheren Schulweg und freies Spielen auf der Straße. Wenn doch mal ein wirklich großer Einkauf ansteht (z.B. für ein Fest), gibt es Lieferdienste ohne Mehrkosten, die bereits jetzt schon verstärkt angeboten werden. Das Gute ist: Diese Lieferdienste werden dank unseres Gesetzes nicht mehr ständig im Stau stehen! Außerdem kann es mehr VAG Lastenräder oder ein höheres Budget für private Lastenräder geben, wenn deren Nachfrage steigt)

7. Was ist mit Carsharing?

Carsharing wird das Modell der Zukunft für die Nürnberger*innen sein. Wenn die Stadt Fußgänger und Fahrradfreundlicher ist, der Umweltverbund ein gutes Angebot bietet und das Autofahren in Nürnberg zunehmend unattraktiv wird, bietet Carsharing eine gute Möglichkeit, wenn man das Auto einmal wirklich braucht, beispielsweise wenn man ein großes Fest veranstaltet oder eine Waschmaschine kauft. Carsharing könnte auch als weitere Kategorie in die „Nürnberg mobil“-App.
Cersharingautos ersetzen derzeit im Schnitt rund 6 Privat-PKW – könnten also rund 82% von ihnen obsolet machen! (Andrea Meier in https://www.medienwerkstatt-franken.de/video/mobilitaet-anders-denken/)

8. Reicht denn nicht ein verbrennerfreie Zone?

Nürnberg soll ruhiger, sicherer und grüner werden. Außerdem wollen wir mehr Platz für alle.
Dafür brauchen wir eine echte Verkehrswende. Einfach nur die Verbrenner durch Elektroautos zu ersetzen löst keines der Probleme, auf die unser Bürgerentscheid abzielt. Denn:
  • Auch E-Autos verursachen Unfälle und Verkehrstote.
  • Nur rund 15% der gesundheitsschädlichen Feinstaubemissionen von Autos kommen aus dem Auspuff. Der meiste Feinstaub entsteht hingegen durch Abrieb von Bremsen und Reifen sowie durch Aufwirbelung von Straßenstaub – auch beim Elektroauto. (wissenschaftliche Frage: Kommt der Staub auf der Straße vielleicht vorher aus dem Auspuff und wird dann aufgewirbelt? Weiß ich einfach nicht, aber der es geschrieben hat vielleicht?)
Abgesehen davon halten wir den Ansatz für sozial ungerecht: Wer es sich leisten kann, seinen Verbrenner durch den Kauf eines neuen E-Autos zu ersetzen, soll weiterhin durch die Innenstadt fahren und hier parken dürfen? Unser Bürgerbegehren zielt auf eine gerechtere Verteilung der knappen Fläche in Nürnberg ab, nicht auf die Privilegierung von Wohlhabenden.

9. Wie sollen Krankentransporte stattfinden?

Krankentransporte werden weiterhin ohne jede Einschränkung fahren dürfen – ebenso wie z. B. Feuerwehr, Müllabfuhr und anderer Verkehr zu öffentlichen Zwecken. Es ändert sich nur eines: Krankentransporte werden viel besser durchkommen und nicht im Stau stehen müssen.

10. Wie kommen dann die Waren in die Läden0

Für den Lieferverkehr gilt eine allgemeine Ausnahmeregelung, sodass die Stadt weiter mit Waren versorgt werden kann. Mit einem Unterschied: Es wird schneller gehen, weil der Lieferverkehr viel besser durchkommt. So funktioniert das ja auch heute schon in den vielen Fußgängerzonen in ganz Deutschland. Dort gibt es besonders viele Geschäfte, weil Menschen gerne entspannt bummeln, wo sie vor dem motorisierten Verkehr geschützt sind.
Daneben ist es nicht falsch, auch hier über den Tellerrand hinauszublicken. Viele Straßen können per Tram angefahren werden, vielleicht kann auch sie bei der autoärmeren Stadt beim Verteilen der Güter helfen! 

11. Was ist, wenn ich einen Ausflug ins Grüne unternehmen will?

Dafür bietet sich ein Carsharing wunderbar an. Einfach Online buchen und los gehts. Oder ihr nehmt die Öffentlichen Verkehrsmittel. Ein Tipp: Schaut euch die VGN Freizeittipps an.

12. Was ist mit Motorrädern? Mofas? Mopeds2

Auch Krafträder sind von unserer 12-Fahrten-Regel betroffen, da die Umweltkosten pro Personenkilometer, also die gesellschaftlichen Kosten für Umweltbelastung, nur unwesentlich geringer sind, als die für einen Pkw. Im Mittel gleicht sogar die Flächenbelegung der eines Pkws, sodass unsere Argumente gegen Autos in der Stadt auch gegen Motorräder gleichen.

13. Wie sollten sich Menschen verhalten, die in Nürnberg pünktlich auf der Ärbat sein müssen

Nürnberg erfüllt bereits weitgehend die Kriterien einer 15-Minuten-Stadt, auch die Arbeitsstätte ist schnell mit den Öffentlichen erreichbar. Wer von außerhalb in die Stadt muss, stellt sein/ihr Auto auf dem Park&Ride Parkplatz ab. Die Stadt hat bis 2030 den Bedarf zu ermitteln und entsprechende Kapazitäten zu schaffen. Ganz pragmatisch können die Parkplätze großer Einkaufszentren am Nürnberger Stadtrand dafür umfunktioniert werden, da sie durch die autoarme Stadt weitgehend leerstehen werden.